Digitale Lehrinhalte gewinnen immer mehr an Bedeutung – das haben nicht zuletzt die letzten Monate gezeigt. Im Idealfall wird dabei auf den Endgeräten keine spezielle Software vorausgesetzt, und durch die Ausstattung oder die Art des Gerätes niemanden zu benachteiligen oder auszuschließen. Dieser Philosophie offener Lehrinhalte folgt H5P. Mit H5P erstellen Sie moderne digitale Lehrinhalte, die ohne zusätzliche Software im Browser nutzbar sind – auf jedem PC und auf jedem Smartphone und Tablet.
Dieses Buch wendet sich an alle Lehrkräfte, die diese Möglichkeit nutzen möchten – und ganz ausdrücklich auch an Lehrende mit nicht-technischen Schwerpunkten. Die digitalen Lehrinhalte eignen sich sowohl für rein digitales Lehren als auch unterstützend für den klassischen Präsenzunterricht.
Mit der freien und quelloffenen Software H5P lassen sich schnell und einfach interaktive Lerninhalte für das Web erstellen. Diese lassen sich in die Lernplattform Moodle und gängige CMS wie WordPress und Drupal integrieren. Dieses Buch stellt Ihnen mehr als 40 H5P-Inhaltstypen und ihren Einsatz im Detail vor. Wenn Sie sich weiter in die Webtechnologie einarbeiten möchten, finden Sie hier auch Workshops zum Webdesign, die die grundlegenden Technologien vermitteln.
Videos sind im E-Learning elementare Unterrichtswerkzeuge. Statt auf fertige Videos zurückzugreifen, empfiehlt es sich aus Lizenzgründen, eigenen Content zu produzieren. Das will gut geplant sein, vom Drehbuch, dem Storyboard und den zu vermittelnden Inhalten, der Zielgruppe und dem nötigen Zeitaufwand sowohl für die Produktion als auch für die Ansicht, der für die Schüler nicht zu hoch sein sollte. Robert Schoblick geht in dieser Leseprobe auf die Planung ein, vom Drehbuch bis hin zu rechtlichen Fragen.
Wer hat's geschrieben?
Robert Schoblick, geboren 1964, studierte Nachrichtentechnik sowie Elektro- und Informationstechnik. Als zertifizierter Fachtrainer nach EN ISO 17024 (SystemCERT, Österreich) ist er in der Erwachsenenbildung und Lehrlingsausbildung tätig, insbesondere in den Bereichen Informatik, Informationstechnik, Elektrotechnik und Mechatronik. Zudem arbeitet er freiberuflich als Fachjournalist mit den Schwerpunkten IT, Energietechnik und Elektromobilität und ist als Buchautor aktiv.
In seiner fast 40-jährigen Berufslaufbahn erlebte Schoblick den ständigen Wandel der Technologien – und ebenso den Wandel in der Bildung. Seine eigene Schulzeit war geprägt vom klassischen Frontalunterricht, bei dem gelegentliche Filmvorführungen das "multimediale Highlight" darstellten. Filme wurden damals noch von Zelluloidrollen abgespielt, später folgten Videos auf VHS, Beta-Max oder Video 2000. "PowerPoint" bestand damals noch aus dem Einsatz eines Overhead-Projektors.
Als junger Ingenieur war Schoblick in den letzten Jahren der "Deutschen Bundespost" und in den frühen Jahren der Deutschen Telekom AG Zeuge des Übergangs von elektromechanischer Telefonvermittlungs-Technik hin zur digitalen Technologie. Er begleitete die Einführung digitaler Anschlusstechnik (ISDN) und erlebte diesen rasanten Technologiewandel, der ihn nachhaltig prägte.
Der Umbruch jener Zeit zeigte auch, wie schnell Wissen veralten kann: Erfahrene Kollegen, die kurz zuvor noch als Experten galten, gerieten plötzlich ins Hintertreffen. Ihre Erfahrung verlor durch die technologische Entwicklung an Wert, und Schulungen wurden bereits damals zu einem erheblichen Kostenfaktor. Nur wenige Mitarbeiter hatten Zugang zu Kursen für neue Technik und Messgeräte, wodurch sich technologische Eliten bildeten. Kurz vor dem Börsengang der Telekom und den damit einhergehenden Rationalisierungen wuchs die Verunsicherung in der Belegschaft.
Schoblick setzt sich in seinen Büchern und Lehrgängen daher bewusst dafür ein, Chancenungleichheit entgegenzuwirken und Wissen für alle zugänglich zu machen.